Foto: Marco Kany

AUSSTELLUNGSORT

Pingusson-Gebäude – état d’esprit

Ausstellungszeitraum: 01.05.2017 bis 21.05.2017

Eröffnung: Montag, 1. Mai, 14:00 Uhr

Die Französische Botschaft an der Saar

Der Baukomplex wurde ursprünglich als Französische Botschaft entworfen und später - von 1960-2014 - als saarländisches Kultusministerium genutzt.
1945 berief Gilbert GRANDVAL, der von Frankreich zunächst als Militärgouverneur, dann als Haut-Commissaire und zuletzt als Botschafter an der Saar eingesetzt war, eine Gruppe französischer Städteplaner und Architekten für den Wiederaufbau der stark zerstörten saarländischen Städte und Landkreise.
Zu dieser „Section Urbanisme et Reconstruction“ gehörte auch Georges-Henri PINGUSSON, nach dessen Entwurf das Gebäude der Französischen Botschaft von 1951 bis 1954 als prägnantestes Bauwerk jener Zeit realisiert wurde. (Text: Axel Böcker/Uschi Macher)

état d’ esprit

der Zustand einer Gesellschaft, ihre Verfasstheit, offenbart sich in seinen kulturellen Situationen. Diese Situationen ergeben sich aus der Verhandlung von Räumen und der Konstellation. Die Mittel der Kunst und der Architektur formulieren die Verbindung gegenwärtiger Fragestellungen mit den Fragestellungen der Vergangenheit in Richtung der gesellschaftlichen Utopie. Die Utopie ist es, die uns antreibt an einer erträglichen Gegenwart zu arbeiten.

“Nothing disappears completely ... In space, what came earlier continues to underpin what follows ... Pre-existing space underpins not only durable spatial arrangements, but also representational spaces and their attendant imagery and mythic narratives.”

Henri Lefebvre, The Production of Space, 1974

Wir bringen aktuelle künstlerische Arbeiten und Forschungen der HBK Saar in Verbindung mit den Räumen, der von Georges-Henri Pingusson in den 50er Jahren in Saarbrücken gebauten französischen Botschaft. Beteiligt werden künstlerische Positionen, die auf den Ort und den Bestand des Gebäudes Bezug nehmen. Schwerpunkte bilden Installation, künstlerische Fotografie und Video, Performance, Bildhauerei und Public Art im Spannungsfeld zwischen denkmalgeschützten Elementen und zeitgenössischen Eingriffen. Die Fortsetzung und Interpretation des „Mouvement Moderne“ verbindet den Bestand des historischen Gebäudes mit gesellschaftlicher Utopie.

Die Frage eines „Neuordnungsplanes“ von Stadt und Land (1946) lässt sich nicht von der europäischen Idee trennen, die uns 70 Jahre später mehr denn je beschäftigt. Die Landeskunstausstellung 2017 bringt die Notwendigkeit mit sich, am kulturellen Selbstverständnis das Saarlandes zu arbeiten und mit künstlerischen Mittel einen Zustand zu thematisieren, der alles dafür tut, den „ruhenden Betrieb“ des schlummernden Pingusson-Gebäudes in eine vitale Zukunft zu führen.

Georg Winter, Eric Lanz

Adresse

Hohenzollernstraße 60 (Eingang über den Park)
66 117 Saarbrücken

Öffnungszeiten:
Mi - So 14:00 – 18:00 Uhr

Vorträge und Performances:
So 16:00 Uhr

Teilnehmende Künstler/innen

Marion Cziba

Mara Ebenhöh

Richard Engel

Laurenz Gugeler

Caroline Heinzel

Rosita Hofmann

Maximilian Holl

Ida Kammerloch

Anja Khersonska

Eric Lanz

Hanguk Lee

Naomi Liesenfeld

Jules Meiser

Leonie Mertes

Hannah Mevis

Martin Milojevic

Sarah Niecke

Bogdan Obradovic

Hyeonchae Oh

Ana Petrovici-Popescu

Timo Poeppel

Julia Rabusai

Claudia Raudszus

Lucia Rein

Christine Reisen

Nora Veneranda Roedelstuertz

Lila Rose

Thorben Sand

Maxime Santiago

Lisa Marie Schmitt

Michael von Schönberg

Lena Schwingel

Tim Stöcker

Polina Trishkina

Wanderley Vieira

Julia E. Wagner

Martina Wegener

Christiane Wien

Georg Winter

Wir danken unseren Unterstützern