JACQUELINE WACHALL
lebt und arbeitet in Saarbrücken und Berlin
1993-99 Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar bei Prof. Baumgarten, Prof. Rosenbach und Prof. Haberl
1997-00 Gründungsmitglied und Betrieb der "Produzentengalerie O.T." in Saarbrücken
1997 Gründung des Künstlerduos STOLL & WACHALL
1998- 02 Workshops u.a. bei Ulay, Christof Nel, Ami Garmon, Thomas Hejlesen, David Zambrano
1999 Diplom mit Auszeichnung
1999- 01 Ernennung zu Meisterschülerinnen mit Vertiefungsstudium
2000 Mitinitiatoren des "Performanceforums Deutschherrenkapelle", Saarbrücken
seit 2001 Kreativ-Workshops mit Menschen mit geistiger Behinderung, Cooperation Wiltz, Luxemburg
seit 2001 Lehraufträge u.a.: Performance an der HBKsaar, Freies Zeichen an der HTW/Fachbereich Architektur, Bühnenperformance an der Musikhochschule Saar
PREISE / STIPENDIEN
2014 Arbeitsstipendium Schloss Wiepersdorf, Brandenburg
2011 Gewinner des Realisierungswettbewerbs „operare11“, Zeitgenössische Oper Berlin
2006 SAARSTIP!, einjähriges Arbeitsstipendium in Berlin
2005 Einzelförderung des Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft des Saarlandes
Aufnahme in die Kunstsammlung des Saarlandes
2004 Kunst-Förderpreises der Landeshauptstadt Saarbrücken
1. Preis des Saar Lor Lux Film- und Videofestival
Nomination für den „Robert Schumanpreis“
2003 Arbeitsstipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo für die Casa Baldi, Italien
2002 Saar Ferngas Junge Kunst 2002, Publikumspreis
2001 Auszeichnung für herausragende AbsolventInnen der HBK Saar, mit einer Einzelausstellung und Werkkatalog der Reihe STATEMENT
Preisträgerinnen SR Medienkunstpreis 2001
2000 Künstlerausstausch 'Intercambio sin ser conocido', Casa Humboldt Havanna, Cuba
1999 Stipendium der Landeshauptstadt Saarbrücken
1997 Arbeitsstipendium des 7. Videokunstpreises Marl, Folkwang Museum Essen
EINZELAUSSTELLUNGEN
2014 „BADWOMEN“, Galerie Semmer, Berlin
2012 „PING PONG“, Galerie Julia Philippi, Heidelberg
„STOLL & WACHALL“ zum Weltfrauentag in der Vertretung des Saarlandes beim Bund, Berlin
2008 „THE FUTURE IS GOLD“, Galerie Palais am Festungsgraben, Berlin
2007 „PRIVATE COLLECTION ROOM 06“, Johanneskirche, Saarbrücken
2004 „PRIVATE COLLECTION ROOM 03“, K4 Galerie, Saarbrücken
2003 „YOUR PARADISE IS NOT FOR ME“, Kunsthaus Erfurt
2002 „HUMAN LANDSCAPE“, Mia Münster Haus, Museum St. Wendel
2001 „DREAM STEREO“, Stadtgalerie Saarbrücken
1999 „70 TAGE VOR ORT“, Ausstellungsprojekt, Stuttgart
1998 „ROSA MUNDE“, Galerie o.T., Saarbrücken
GRUPPENAUSSTELLUNGEN (Auswahl)
2017
„Material Girls“, Up Art Galerie für zeitgenössische Kunst, Neustadt an der Weinstraße
2016
„Shameful“, Finnisch–Deutscher Projektraum Toolbox, Berlin
„Die Bilder der Anderen“, Kommunale Galerie, Berlin
„Trans / Position“, E- Werk, Freiburg
„rien ne va plus“, Kunsthalle der Sparkassenstiftung Lüneburg
2015
„Adam&Eva - Eva&Adam“, Johanneskirche Saarbrücken
„rien ne va plus“, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin
„Kunst als Segen“, Kunstverein Neukölln / Kunstraum t27, Berlin
„AUA - Auf und Ab“, Westwerk, Hamburg
„Spiele der Modifikation“, Palais am Festungsgraben, Berlin
„Mainzer Ansichten“, 111 Künstler/innen im Büro, Mainzer Kunsthalle
„Die Macht der Modifikation“, Mia Münster Haus, Museum St. Wendel
„Früher oder später“, HILBERTRAUM, Berlin
2014
„KUNSTBLICK“, Haus der Ärztekammer, Saarbrücken
„LUMINOCITY- off the cuff“, Chazou Contemporary Art Gallery, Kamloops, Canada
„Female Intervention“, kuratiert von Conny Becker, Kleine Humboldt Galerie, Berlin
2013
„SAARart“ Landeskunstausstellung, Saarbrücken
„Ornamental structures“, Flottmann Hallen, Herne
2012
„Schön ist was anders“, Kuba Kulturzentrum, Saarbrücken
„Ornamental structures“, Kunstverein Pforzheim
„RELIQUIE“, Tuchfabrik, Trier
„PHOTO FESTIVAL PRAGUE“, Prag, Tschechische Republik
2011
„LUXUS“, 48 Stunden Neukölln, Raum 82, Berlin
„Shopping= happiness“, Galerie Axel Obiger, Berlin
2010
„Nebenwege“, Städtische Galerie Neunkirchen
2009
„ICI BERLIN“, Projekt Lille 3000, Frankreich
„HERE COMES EVERY BODY“, [ 2nd floor projects ] San Francisco, USA
2008
„GASTSPIELE“, Lothringer 13, München
2006
„voiler dévoiler“, Centre d'art contemporain Annemasse, Frankreich
„Elsewhere - Anderswo“, Oakland Art Gallery, USA
2004
„Prix d' art Robert Schuman“ Musée d'Histoire de la Ville de Luxembourg
„PRIVATE COLLECTION ROOM 03“, K4 Galerie, Förderkoje Art Frankfurt
2003
„Saar Ferngas Junge Kunst“, Kunstverein Junge Kunst, Trier
„Wie kannst Du, wenn ich tanze....“, Villa Massimo, Rom, Italien
2002
„Saarferngas Junge Kunst“, Wilhelm Hack-Museum, Ludwigshafen
2001
„Die Erotikausstellung“, Galerie Rainer Wehr, Stuttgart
2000
„Visionen 2000“, Landeskunstausstellung, Museum St. Ingbert
„Aus dem Bleistiftgebiet, Positionen der Zeichnung im Saarland", Stiftung Demokratie, Saarbrücken
PERFORMANCE (Auswahl)
2016 „PING PONG“, Nacht der Museen, KAI 10 Arthena Foundation, Düsseldorf
2015 „One Hectare“, Kunst- und Aktions-Ausstellung im öffentlichen Raum, Berlin
2012 „Schön ist was anders“, Kuba Kulturzentrum, Saarbrücken
„Weltschmerz“, ZERO 1 Biennale "The Artist is Elsewhere", Performance Art Institute San Francisco, USA
2010 „SHANGHAI: I give you my Heart“, Theaterfest, Abbaye de Neumünster, Luxemburg
2007 „Des-infection“, Abwehr-Performance-Festival, Kunstfabrik am Flutgraben, Berlin
2006 „Rouge Noir“, Oakland Art Galerie, USA
2004 „Superformances“, Musée d'art moderne et contemporain, Strasburg, France
„double extension“, im Rahmen der Ausstellung "Zeitgleich", Alte Baumwollspinnerei, St. Ingbert
2001 „Passing through/xhoch²“, im Rahmen der Joan Jonas Retrospektive, Galerie der Stadt Stuttgart
2000 „the clan-communications“, Deutscher Pavillon, Expo Hannover
„Rouge Noir“, 7. Biennale Havanna, Kuba
MULTIMEDIALE TANZTHEATER PROJEKTE (Auswahl)
2011
„Atlas Eclipticalis“ (John Cage), Preisträgerproduktion Zeitgenössische Oper Berlin, Kollaboration mit Klaus Schöpp, Sandra Setzkorn und dem modern art ensemble, Festival Ankunft Neue Musik, Hauptbahnhof Berlin
2010
„SHANGHAI : I give you my Heart“, Luxemburger Pavillon, Kollaboration mit dem Regisseur Claude Mangen und dem Choreographen Bernard Baumgarten, EXPO Shanghai 2010, China
2009
„Schwanensee-Aufgetaucht“, Videobühnenbild, Saarländisches Staatstheater
2008
„Mischa der Fall“, Kollaboration mit Regisseur Claude Mangen und dem Choreographen Bernard Baumgarten, Tanztheater-Festival Luxemburg,
2007
„(a) ROOM“ Dance Palace Project, Kollaboration mit dem Choreografen Ignacio Martinez, Tanzfestival Luxembourg,
2005
„EROS - Life instinct“, Kollaboration mit der Choreographin Marguerite Donlon und der Donlon Dance Company, Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken
VIDEOFESTIVALS / FILM SCREENINGS
2015 „Fade into You“, A-Series of Film Screenings, Mainzer Kunsthalle
2014 „Hors d’œuvre“, The Secondary Concern, Project Space Festival, Berlin
„ClubEX“, Seoul Videofestival, Korea
2012 „Der Gast“, Kurzfilme, Emmanuel Walderdorff Galerie, Köln
2010 „Pepperminta und Stoll & Wachall“, Kino Achteinhalb, Saarbrücken
2008 „SAMPLE #1“, Projektraum, Deutscher Künstlerbund, Berlin
2007 „OCTOBRE ROUGE“, festival d`art video, Esch-sur-Alzette, Luxemburg
2006 „FEMLINK“, Paris, Frankreich
„40jahrevideokunst.de“, Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin
2005 „Festival Rencontres internationales“, Paris / Berlin
2002 „Filmfest“, München
1997-04 „Saar Lor Lux“ Filmfestival
1997-01 „European Media Art Festival“, Osnabrück
2000 „Film- und Videonacht“, Kulturdepot Ludwigshafen
1998 „Die 50. Besten“, Internationaler Videokunstpreis SWR / ZKM Karlsruhe
„International Student Filmfestival“, Potsdam
1997 „19. Tokio Videofestival“, Japan
1996 „Bonner Videonale“, Bonn
Dr. Berthold Schmitt
"Den Leib des Menschen mit einer Landschaft zu vergleichen, hat eine lange Tradition. Eines der wohl schönsten Beispiele dafür sind die Verse aus dem Hohelied Salomons im Alten Testament, in denen die Braut mit den Pflanzen und Früchten eines paradiesischen Gartens verglichen wird. Visuelles Begehen und Durchwandern der Landschaft des menschlichen Körpers ist auch Gegenstand der Malerei von Jacqueline Wachall. Die vielfach überlebensgroße Wiedergabe eines Körperausschnittes verwandelt den Leib, der als Ganzes oftmals nur summarisch und in seinem Reichtum nur ungenügend wahrgenommen wird, in eine sinnliche Landschaft aus sanft ansteigenden Hügeln und Weiten, von Licht durchfluteten Tälern."
Jacqueline Wachall überführt ihre Portraits mit altmeisterlicher Malerei in eine andere Zeitlichkeit und Realität. Der Schauplatz für diese Transformation ist hier vor allem die Haut, diejenige dünne Schicht, die wir gewohnt sind als die Grenze zwischen Selbst und Welt anzusehen und zugleich als "Spiegel der Seele".
Ähnlich der vielschichtigen Epidermis sind die Gemälde von Jacqueline Wachall aus übereinander gelegten Farbschichten und Lasuren aufgebaut. Die in der Transparenz der Schichten erkennbare Textur der tieferliegenden Schichten verweisen auf die Pigmentierungsmuster der Haut. Allein zwei Töne bilden die Pole des Farbspektrums, ein deutliches Helldunkel modelliert die Körper und lässt diese wie Skulpturen erscheinen. Farbreduktion und Modellierung führen zu einer Entindividualisierung der Personen, es entsteht eine Ambivalenz von Anonymität und Intimität. Konsequent erforscht die Künstlerin das Feld zwischen Nähe und Ferne, Dunkelheit und Licht.
Obwohl Wachall mit dem visuellen Vokabular der Intimität spielt und die Nacktheit ihrer Figuren offensiv erkundet, erschließt sich dem Betrachter ihre Welt nie ganz. Dort, wo die Figuren den Betrachter in eine Position an jener spannungsvollen Grenze zwischen Nähe und Voyeurismus zwingen, halten sie ihn auch seltsam fern. Die Bilder entfalten dabei ihre eigene Dynamik und fordern uns auf, die sich so auftuenden Leerstellen selbst zu füllen.
Wir danken unseren Unterstützern